Vor der Saison in der 3. Liga war eigentlich klar: Rot-Weiss Essen wird seine Mannschaft unter anderem um Kapitän Daniel Heber und Offensiv-Rakete Isaiah Young aufbauen.
Nach jeweils bärenstarken Leistungen im Aufstiegsjahr schienen die beiden unverzichtbar. Heber als ruhender Pool in der Viererkette, Young als der Unterschiedsspieler in der Offensive, jederzeit bereit für den finalen Pass oder den finalen Treffer.
Eine Etage höher schaffen beide es noch nicht, an ihre Leistungen aus der Regionalliga West anzuknüpfen. Heber war zu Beginn der Spielzeit bei mehreren Gegentoren in der Verlosung. Als er sich stabilisierte, musste er verletzt kurzzeitig passen, ohne ihn gab es einen Sieg gegen Saarbrücken. Als er zuletzt in Wehen eingewechselt wurde, gab es im Anschluss das 1:2 und 1:3.
Und vorne ist Young derzeit kein Faktor. Der 24-Jährige steht nach zehn Partien bei einen Tor und zwei Vorlagen. Kein ganz schlechter Wert, doch die Leistungen des Offensivspielers gaben trotzdem sehr oft Anlass zur Kritik.
Vor dem Spiel in Freiburg nahm RWE-Trainer Christoph Dabrowski das Duo allerdings in Schutz. Mit Blick auf Heber betonte er: "Er ist und bleibt unser Kapitän und ein ganz wichtiger Spieler für uns, der über ein großes Potential verfügt. Er hat sich vor seiner Verletzung stabilisiert."
Und auch Young, der zuletzt zwei Mal nicht zur Startelf gehörte, nimmt der Coach in Schutz: "Er musste jetzt zwei Mal von der Bank kommen. Ich finde, er kreiert gute Situationen. Er braucht jetzt einfach mal die Situation, wo der Schalter umgelegt wird, um daraus ein Selbstverständnis zu entwickeln."
Genau so einen Moment - oder besser gesagt so eine Phase in einem Spiel - gab es bereits für Youngster Mustafa Kourouma. Der Innenverteidiger, der aus der eigenen U19 der Essener stammt, wurde in der 3. Liga erstmals gegen den 1. FC Saarbrücken eingewechselt. 13 Minuten stand er auf dem Platz - und in denen hat er direkt Eindruck hinterlassen. Körperlich stark, bissig im Zweikampf, man sah, da schlummert Talent im 19-Jährigen.
Christoph Dabrowski über Mustafa KouroumaEs macht total Spaß mit ihm. Es ist toll zu sehen, wie er sich entwickelt
RS wollte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Freiburg wissen, wie weit Kourouma ist und wie viel Druck er auf die Etablierten ausübt. Dabrowski schwärmte anschließend: "Es macht total Spaß mit ihm. Es ist toll zu sehen, wie er sich entwickelt. Wir werden an ihm noch sehr viel Freude haben. Daher war er gegen Saarbrücken einfach dran, um auch in der 3. Liga reinzukommen. Und das in einer Begegnung, die auf des Messers Schneide stand."
Und die 13 Minuten haben dem 19-Jährigen einen weiteren Schub gegeben, wie auch Dabrowski bestätigt: "Das hat ihm gut getan, weil er sieht, dass wir ihm vertrauen, dass er gesehen wird. Ich denke, dass war eine ganz wichtige Erfahrung für ihn. Und es wird auch die Zeit kommen, in der er in der 3. Liga von Beginn an spielt."
Kourouma, der bei RWE bis 2025 unter Vertrag steht, scheint ein Versprechen für die Zukunft zu sein. Dabrowski: "Auch die Testspiele gegen niederländische oder belgische Erstligisten helfen ihm, in denen er sich 90 Minuten lang beweisen kann."